Werde erst selber gesund, bevor Du andere zu heilen anfängst.
- aus Nigeria
Am Anfang meines heilerischen Weges stand der Wunsch, mein Immunsystem zu stärken und wieder gesund zu sein aus eigener Kraft. Meine Kinder waren damals klein und hatten viele Infekte, die ich sämtlich mitzunehmen schien. Das war für mich sehr ungewöhnlich, denn vor der Geburt meiner Kinder war ich sehr selten krank - sehr zur Freude meiner Arbeitgeber und mir selbst!
Nun aber lernte ich die unterschiedlichsten Arztpraxen kennen und die Antwort war fast immer ein Antibiotikum. Wenn ich Glück hatte, half es - zumindest vorübergehend. Was die Kinder betraf, so wollten die Kinderärzte mich damit trösten, dass im Kleinkindalter acht Infekte pro Jahr durchaus normal seien. Für mich war das kein Trost! In einem Winter lagen meine Abwehrkräfte nach der Einnahme von 4 Antibiotikas so am Boden, dass ich den festen Entschluss fasste, etwas zu verändern und nach anderen Hilfen Ausschau zu halten, ohne zu wissen, wie genau das aussehen würde. Und so begann meine Erfahrung mit den unterschiedlichsten Hilfs- und Heilungsansätzen. Was mir half und mich weiterbrachte, strebte ich an, selbst zu erlernen. Es folgten Ausbildungen und viele unterschiedliche Seminare. Heute verstehe ich das Leben als einen Lernauftrag im Rahmen von Natur- und Lebensgesetzen. Mit jeder gemeisterten Herausforderung häuten wir uns, gehen ein Stück weiter, erweitern unsere Grenzen und Horizonte, und dürfen uns in Liebe darin üben, die Kräfte von Himmel und Erde in uns zu vereinen.
Meisterstück
Was anfangs ausgesehen hat wie ein übler Fluch, nämlich so anfällig und schwächlich zu sein, kehrte sich um in einen komplexen Heilungsweg mit Veränderungen in vielen Lebensbereichen. Selbstverständlich profitierte meine Familie davon ebenso wie ich. Einige Jahre später konnte ich sogar unserem damals 14-jährigen Sohn, zu meiner großen Freude und Dankbarkeit, zwei folgenschwere orthopädische Operationen ersparen, zu denen man uns dringend und ohne Aufschub geraten und gedrängt hatte. Anfangs ließ sich weder der Erfolg dieses Weges noch die einzelnen Schritte und Etappen, die vor uns lagen, vorhersehen. Es war eine Entscheidung gemeinsam mit der Familie, wenigstens etwas anderes auszuprobieren, bevor wir uns auf diese einschneidenden OPs einlassen wollten.
Der Verzicht auf jeglichen Sport (was die größte Herausforderung für unseren Sohn zu diesem Zeitpunkt war) und stattdessen tägliche Übungen aus dem Yoga und Qigong, desweiteren Energie- und Entspannungsarbeit mit der Unterstützung von ganzheitlich arbeitenden Therapeuten/innen, sowie viel entspannte Zeit für sich selbst, Zeit des Rückzugs und der Reflexion, haben auf dem Weg der Heilung geholfen. Zu Beginn war es besonders das Vertrauen von unserem Sohn und mir in die Möglichkeit eines guten Ausgangs, gepaart mit den Körperübungen, was seine Genesung erstaunlich zügig und kontinuierlich hat voranschreiten lassen. Veränderungen seiner Lebensinhalte und -ziele gingen fast automatisch einher mit seinem Heilungsverlauf. Ich bin mir außerdem bewusst, dass diese Genesung in Verbindung mit der geistig-spirituellen Welt möglich wurde. Und für diese Erfahrung bin ich unendlich dankbar!
Niemand kann und darf Heilung versprechen. Diese hängt von vielen Faktoren ab, die wir niemals alle kennen. Erlebbar ist, dass jede Krankheit auf einen psycho-somatischen Zusammenhang hinweist. Und so ist jede Veränderung im Sinne einer höheren Ordnung ein Schritt in Richtung Genesung. Manches im Leben lässt sich erklären und anderes nicht. Ich habe vielfach erleben dürfen, wie sich immer wieder natürliche Hilfen und Erfolge gezeigt haben, angestossen durch natürliche Impulse.
Zum Verständnis: es ist in keiner Weise mein Anliegen, von OPs oder Antibiotikas abzuraten. Sie sind ein hilfreicher und wichtiger Bestandteil unserer heutigen Medizin. Außerdem kenne und schätze ich die medizinischen Möglichkeiten sehr, besonders dort, wo sie angebracht und erforderlich sind. Mein Ansatz liegt nicht im "Entweder Oder", sondern in der sinnvollen Ergänzung.
Das größte Glück des Lebens besteht nicht darin, wenige oder keine Schwierigkeiten zu haben, sondern sie siegreich oder glorreich zu überwinden.
- Claus Hilty -